Hohe Weichsel vom Kastenriegel

Eine „verschärfte“, aber durchaus einsame Variante auf die Hohe Weichsel (2.006m), so könnte man die heutige Tour gut beschreiben.

Auf die Hohe Weichsel gehe ich ja mindestens einmal im Jahr, meistens aber vom Seeberg über das Bruchtal hinauf und über die Seeleiten wieder herunter. Heute war es an der Zeit eine andere Variante zu versuchen die eher selten begangen wird. Eine kleine Anmerkung aber gleich vorweg, der Aufstiegsweg ist bis auf wenige Steinmänner komplett unmarkiert und der Abstieg von der Graualm ist durch die Windwürfe in dem sehr steilen und rutschigen Gelände absolut nicht empfehlenswert!

Los ging es an diesem Samstag um 6:00 Uhr am Kastenriegel (1.094m), hier gibt es genug Parkplätze für mehrere Fahrzeuge. Das ist ja normalerweise der Ausgangspunkt für Wanderungen auf die Zeller Staritze und den Zinken.

Zuerst hinunter in die Höll zur Forststraße

Mein Weg führte mich heute aber zuerst ca. 120hm hinunter in die hintere Höll, die Tour hat also gleich einmal mit einem Abstieg begonnen, dafür ersparte ich mit den Anstieg ganz zum Schluss. Unten angekommen kürzte ich dann gleich über einen alten Schlag durch schulterhohe, nasse Vegetation zur Forststraße ab.

Ein Blick zurück zum Kastenriegel

Entlang dieser Straße ging es dann ziemlich monoton hinauf zur Rosshölle (ca. 1.120m), dieser Wegabschnitt ist nicht wirklich spannend. Hier endet die breite Forststraße und geht auf einem Ziehweg weiter hinauf, der Weg beginnt hier jetzt auch steiler zu werden.

Angekommen in der Rosshölle, geradeaus geht es weiter

Langsam zeigte sich auch die Sonne und so wurde es schlagartig wärmer, manche steile Wegabschnitte unter der Dippelwand waren schon etwas schweißtreibend. Nach einiger Zeit erreichte ich dann einen markanten Wegpunkt, nämlich das steinerne Hütterl in der Bschlagstatt (ca. 1.560m). Hier beginnt vor der Hütte rechts der Steig hinauf zur Hohen Weichsel, links würde es zur Graualm weitergehen.

Der erste Blick zu meinem heutigen Ziel

Über die steile Wiese geht es jetzt eine Etage höher, dort ist dann etwas Wegsuche angesagt, aber im Prinzip gibt es nur eine Richtung in die es weitergeht. Zuerst noch durch einen kleinen Wald und schon bald darauf durch Latschen erreichte ich die erste freie Wiesenfläche.

Ein Blick zurück

Die Sonne heizt hier bereits ordentlich her, und über die steile Wiesenfläche geht es die letzten 300hm stetig bergauf bis zum Gipfel, das zieht sich denn das Kreuz ist erst wenige Meter vor dem Gipfel zu sehen. Zwischendurch gibt es aber schon schöne Ausblicke in die Höll hinunter oder zum Ringkamp und Hochschwab hinüber.

Der Ringkamp und der Hochschwab zeigen sich

Am Gipfel war ich dann komplett alleine und machte eine längere Pause in der Sonne, bis hierher waren es immerhin schon über 1.000hm. Nach der Rast folgte der Abstieg in die niedere Scharte (1.850m) mit dem anschließenden Gegenanstieg hinauf zum Steinernen Hüttl (1.950m).

Ein Traumtag

Von dort dann über den bekannten Weg weiter über die Hochfläche, direkt neben dem Weg lag auch eine ganze Gruppe Steinböcke, die Tiere sind immer wieder interessant zu beobachten.

Imposante Tiere

Bei der Abzweigung zum Gamssteig vorbei ging es dann weiter bis zum Beginn des Prinzensteigs, von dort gibt es noch einmal einen guten Blick hinüber zur Hohen Weichsel und zum begangenen Aufstiegsweg.

Blick zur Hochen Weichsel, über die rechte Flanke bin ich aufgestiegen

Nach der (nicht mehr bewirtschafteten) Graualm (1.500m) beginnt der Steig hinunter zum Kastenriegel, auf anderen Webseiten und Tourenportalen habe ich schon vom schlechten Zustand gelesen, was ich dann dort hinunter erlebt habe war schon sehr grenzwertig. Dieser Steig landet auf Platz 1 der schlechtesten Wege die ich je gegangen bin!

Hier sollte eigentlich der Steig sein, ab jetzt nur noch weglos

Abgesehen davon das der Steig extrem steil und stellenweise abgerutscht ist, erschweren Windwürfe das vorankommen. Ausweichen kann man nur sehr mühsam und weiter unten ist der Weg überhaupt nicht mehr als solcher erkennbar bzw. vorhanden. Ich war wirklich froh als ich die 400hm im Abstieg durch dieses steile und rutschige Gelände hinter mit hatte!

Blick hinaus durch die Höll

Kurz vor dem Kastenriegel gibt es aber noch einmal einen tollen Blick hinunter in die Höll und zur Dippelwand, das entschädigte für den mühsamen Abstieg. Es war eine richtig tolle, einsame Wanderung bis zum Gipfel, leider gibt es aber nicht wirklich eine sinnvolle Alternative zum schlechten Abstiegsweg von der Graualm zurück zum Ausgangspunkt.

Und hier die Fotos von der Wanderung auf die Hohe Weichsel vom Kastenriegel:

Und hier noch ein paar Details zu dieser Tour:

Distanz: 15,20 km

Höhenunterschied im Aufstieg: 1.140 Hm

Gehzeit inkl. Pausen: 8,0 Stunden

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